Sonntag, 18. März 2007

Alice im Schreckensland - Pans Labyrinth

Es war einmal unter der Erde, da träumte eine Prinzessin von einer menschlichen Welt…“.
Spanien 1944. Der Bürgerkrieg ist vorbei, doch republikanische Partisanen kämpfen weiterhin gegen Francos Faschisten.
Die junge Ofelia liest gerne Märchen, ist voller Fantasie, träumt gerne und will ihrer grausamen Umwelt entfliehen. Die Mutter ist das Gegenteil. Sie ist illusionslos geworden und versucht, mit der Welt im Hier und Jetzt zurecht zu kommen. Nach dem Tod ihres ersten Mannes heiratet sie einen Hauptmann, einen grausamen Faschisten der an einem der Außenposten stationiert ist. Als Ofelias Mutter schwanger wird, lässt er Mutter und Ofelia zu sich kommen. In der Gottesanbeterin, die Ofelia während der Reise entdeckt, sieht Ofelia eine Fee.
Und dann beginnt die Reise in eine phantastische Welt. Die Fee führt Ofelia in Pans Labyrinth. Pan wird zu einer Art Mentor für Ofelia, er ist ein unheimliches und geheimnisvolles Wesen, dem man nicht immer gehorchen sollte. Er erklärt Ofelia, sie sei eine Prinzessin. Eine Prinzessin der Unterwelt. Um in ihr Reich zurückzukehren, müsse sie drei Aufgaben bewältigen. Die Aufgaben sind gefährlich, Ofelia wird immer mehr Teil der Fanasiewelt voller Fabelwesen: Gute Feen und böse Ungeheuer. Obwohl diese fantastische Welt grausam ist, ist Ofelia davon hingezogen. Schließlich ist die Realität noch schlimmer. Der Hauptmann foltert und tötet Partisanen, die Mutter stirbt bei der Geburt des Kindes und schließlich wird auch Ofelia selbst noch vom bösen Stiefvater misshandelt.
Ofelias Märchenwelt ist jedoch keine reine Phantasiewelt - sondern eine fantastische. Der Film präsentiert die beiden Welten als zwei Dimensionen einer Welt. So scheint die Phantasiewelt auch Einfluss zu haben auf die Realität: Der Pan gibt Ofelia eine Alraune-Pflanze, die der kranken Mutter helfen soll. Und wirklich hat die Pflanze eine Besserung zur Folge - bis der Vater sie entdeckt und verbrennt. Und auch die reale Welt kommt nicht zu kurz, die Schrecken und die Hoffnungen werden ebenso dargestellt wie die rätzelhafte Märchenwelt.
Meine Meinung: Ein wunderschöner, phantastischer Film, der mit viel Liebe gemacht wurde und, emotional und berührend . Auch wenn einige Szenen sehr brutal sind - es ist doch die Realität, die dargestellt wird. Traurig schön bis zum Schluss.
Toll in der Hauptrolle Ivana Baqero als Ofelia. Die drei Oscars für "beste Ausstattung", "beste Maske" und "beste Kamera" sind absolut gerechtfertigt.
Ein Film, bei dem sich lohnt ins Kino zu gehen (oder in irgendwann mal noch mal mit Beamer daheim angucken...)
Epd-Film sagt: Ein Werk, von dem man mit Gewissheit sagen kann, dass es nicht nur zu den bleibenden Werken des Jahres, sondern dieser Dekade gehört.
Ich sage: Stimmt!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Oh man, ich hab den immer noch nicht gesehen, dabei steht der schon seit Wochen auf meiner Liste.
Deine Filmkritik sollte ich als Anlass nehmen und mir das Meisterstück endlich mal ansehen :)