Donnerstag, 31. Mai 2007

Ein schöner Tag

Heut ist Weltnichtrauchertag. Leider hab ich das zu spät mitgekriegt. Sonst hätt ich heut ja nicht geraucht. Ehrlich!!
Aber nicht der Weltnichtrauchertag ist es, der den Tag schön macht. NEIN. Wir haben endlich wieder Arcor! Und VOIP ist weg. Telefonieren macht wieder Spaß. Der upload funktioniert! Alles toll.
Und ich hab festgestellt, dass mit den richtigen Geräten das Anschließen wirklich einfach ist. Nach diesem Erfolgserlebnis hatte ich mir meine Zigarette doch verdient??
Außerdem verfüge ich seit heute wieder über ein verkehrssicheres Fahrrad. Meine Bremsen sind repariert. Ich kann wieder jederzeit und überall halten! Und nein, nicht indem ich abspring oder vom Rad knall...
Die Fahrradtouren können beginnen, ich bin bereit. :)

Sonntag, 20. Mai 2007

Die spinnen doch alle...

Nachdem ich festgestellt habe, dass meine Bahnkarte verschollen ist, stieg ich sowieso schon mit einem leicht mulmigen Gefühl in den Zug. Hoffentlich werde ich nicht kontrolliert. Wurde ich auch nicht. Trotzdem war es ziemlich stressig. Von Ulm bis Augsburg saß nämlich nicht nur der halbe Nachwuchs des FCA im Zug (die noch relativ leise waren), sondern auch eine riesige Gruppe von vfb Fans. Die sich nicht nur ordentlich wegdröhnten, sondern auch ordentlich Krach machten. Gut, dass es mp3-Player gibt. Und gut, dass ich weiter hinten saß. Am Bahnhof ließ sich der Zusammenstoß zwischen mir und den Fußball-Fans dann doch nicht mehr vermeiden, selbst mein mp3-Player hatte nicht die Power, die Lautstärke der Fans zu übertönen. Beim Aussteigen hatte ich nicht nur das Gefühl, taub zu werden, nein, mir wurde fast schon schummerig von der Alkoholfahne, die mir entgegenschlug. Kann man davon schon besoffen werden?? Um ein weiteres Treffen (und einen Vollrausch von mir) zu verhindern, bin ich deshalb zu Fuß zum Kö. Bei mir bleibt nur immer die Frage: Wieso kann man sich so freuen, wenn ein anderer eine tolle Leistung vollbringt?? Also, wenn ich selber spiele, selber gewinne: Super Sache, kann ich feiern, darüber kann ich mich freuen. Aber irgendwelche anderen Leute, die ich jetzt zufällig als „meine Mannschaft“ ansehe?? Deshalb besoffen durch die Gegend düsen, gröhlen ohne Ende?? Warum werden davon so viele Leute gepackt? Echte Begeisterung? Echtes Feiern? Oder doch eher bloß ein Grund zu saufen?? Mir bleibt es fremd...

Am Bodensee ist`s schön

Gestern stand eine Family-Radtour an Bodensee auf dem Plan, circ. 75 Kilometer, mit dem Zug zurück. Das Wetter spielte zum Glück mit, und so ging es gegen halb elf los Richtung Bodensee. Gegen halb zwei gab es dann unser Picknick. Und das war, um es auf den Punkt zu bringen, einfach genial! Hamburger (mit Soße, Gurke, Salat und Tomate, für mich irgendeinen vegetarischen Klops), für jeden einen Apfel, Süßkram...und als Krönung für jeden ein kühles Radler! Ja, so macht Picknick Spaß. Wir haben es jedenfalls genossen!! Bloß waren wir danach alle voll und müde. Aber egal, die Tour geht weiter. Strampeln, strampeln, den Berg hoch. Oben angekommen, hatten wir, wie zur Belohnung, einen wunderschönen Blick auf den Bodensee. Am Bodensee in Hagnau angekommen, suchten wir uns erst ein hübsches Café und aßen eine riesige Portion frische Hagnauer Erdbeeren, die unglaublich gut schmeckten. Ja, und dann kam der (zumindest für mich) stressigere Teil. Wir fuhren nämlich von Hagnau nach Friedrichshafen. Eigentlich nicht sonderlich weit, circa 20 Kilometer, schön eben. Nur ich kam nicht vom Fleck. Warum ist das so anstrengend? Alle fahren ganz lässig, nur, ich komm nicht hinterher. Dann auch noch die Aussage, der Zug fährt in 10 Minuten, ansonsten wieder erst in einer Stunde. Ohoh. Also gut, vergiss die schmerzenden Oberschenkel, immer rein in die Pedale. Aber warum treten die andern eigentlich grad nicht und du schon und bist trotzdem langsamer??
Naja, schlussendlich haben wir den Zug grade noch gekriegt, da wir den Zugführer gaanz lieb gefragt haben, ob er warten kann. Als er gemerkt hat wie lange (Ticket holen kann echt lang dauern), wurde er zwar fast weiß vor Zorn, war uns aber egal. Wir haben ihn noch gekriegt. Achja, zu Hause wurde dann die Lösung gefunden, warum ich so lahm war. Natürlich (aber das war schon fast klar, oder?) war in beiden Reifen vieeel zu wenig Luft drin. Dazu kommt, dass die Bremsen mein Hinterrad konstant ein wenig bremsten. Na super. Dafür hat man nun ein neues Rad.
Aber egal, schön wars trotzdem, ich war mal wieder am Bodensee und der Muskelkater ließ sich Dank Franzbranntwein verhindern.

Einschub

Ich sollte nicht putzen. Ich eigne mich wohl wirklich nicht dafür. Nachdem nun endlich so langsam meine Narbe am Auge verschwindet, habe ich jetzt schon wieder eine neue Wunde. Wenn auch dieses Mal weniger spektakulär: Der Wischer war ein kaputt, das Wissen darum half mir aber auch nicht weiter, bei mir muss ja alles zackzack gehen. Und da hab ich mir ein wenig in die Fingerkuppe geschnitten. Nicht weiter schlimm, allerdings nervig (grad beim tippen...). Ich glaub ich brauch ne Putzfrau...

Sonntag, 6. Mai 2007

Feiern auf Bulgarisch

Samstag Abend. Es geht nach München zu einer dieser legendären bulgarischen Parties. Schließlich ist meine ehemalige Mitbewohnerin Bulgarin und schwärmt mir davon vor. Und irgendwann muss ich mir das ja mal angucken. Denn wenn ich eines gelernt hab im Wohnheim Göggingen, dann das: Bulgaren können feiern. Und zwar richtig. Gesagt, getan, ich komm mit. Der Beginn war – wie nicht anders zu erwarten – leicht chaotisch. Also die Party ist irgendwo in München in zwei Hallen. Und wir treffen uns um 10 irgendwo in Augsburg. Alles klar?! Klar! Durch glückliche Fügung fanden sich dann doch alle vier Münchengänger in der selben Wohnung ein und so konnte es mit einer kleiner Verspätung von circa einer Stunde auch schon losgehen. In München angekommen stellen wir fest, dass nicht nur wir nicht so genau wissen, wohin wir eigentlich sollen, sondern auch unser Fahrer. Aber das merken wir erst, als wir aus München draußen sind. Alles kein Problem, umdrehen – der Fahrer war ja schon ein paar mal auf der ominösen Party und fährt immer falsch, also alles im Lot. Nach zweimaligen Anhalten an einer Tankstelle um nach dem Weg zu fragen kommen wir dann endlich im strömenden Regen an. Nachdem wir von der einen Party zur anderen geschickt wurden (ein mehr oder weniger freundlicher Bodyguard brummelte: „Bulgarische Party ist da drüben!“) sind wir gegen halb 1 endlich in der richtigen Halle angekommen. Die Party kann beginnen...
Drinnen suchen wir erst noch ein paar andere, mit denen wir verabredet sind, schmeißen unsere Jacken in die Ecke und suchen uns einen Platz. Und keine zwei Sekunden später stehen zwei Flaschen Vodka auf dem Tisch – zwei Mädels haben heute Namenstag, und da gibt’s auf der bulgarischen Party jeweils eine Flasche gratis. Ja und nun. Die Party. Wie soll ich es beschreiben? Tanzen bis zum Abwinken, bulgarische Mucke, Vodka – und jede Menge Spaß. Und immer wieder erklingt bulgarische Volksmusik, woraufhin – ganz im Gegensatz zu Deutschland – alle die Tanzfläche erstürmen, sich an den Händen halten und durch den Raum tanzen. In Bulgarien werden die Volkstänze wohl auch noch in der Schule gelernt, da müssen im Sportunterricht alle ran. Im Morgengrauen dann tun unsere Füße weh, ich kann keine bulgarische Musik mehr hören...wir fahren heim (ok, ganz so schnell ging es bei uns natürlich wieder nicht, auch hier wieder: vom Entschluss zu fahren bis zur eigentlich Abfahrt verging auch hier wieder eine Stunde). Im Auto fällt mir dann ein: Ich hatte ja nicht nur eine gute Idee (nämlich zur bulgarischen Party zu gehen), sondern gleich zwei: Um 12 Uhr ist Badminton angesagt. Und das bei 3,5 Stunden Schlaf. Das wird ein Spaß.

Doch dann kommt es (glücklicherweise) doch anders. 12 Uhr am Treffpunkt angekommen: Weit und breit niemand zu sehen. Mhh. Dabei bin ich auch schon ein paar Minuten zu spät. Egal, warten. Niemand kommt. Mist. Hab ich mich doch glatt umsonst aus dem Bett gequält.. aber egal, wach bin ich jetzt, nutz ich halt noch den verkaufsoffenen Sonntag!

Mittwoch, 2. Mai 2007

Intrigen und mehr

Am Donnerstag war ich ja glückliche Gewinnerin von zwei Kinokarten: Fluch der Goldenen Blume von Zhang Yimou. Da muss ich doch hin, der war doch auch mal beim Filmfestival dabei...und ich hab die Lobeshymne über ihn korrigiert. Muss also ein guter Film sein – trotz Verriss im Spiegel. Pünktlich stand ich dann auch eine halbe Stunde vorher da, um die Karten abzuholen. Worum geht’s?

China im Jahr 928, späte Tang-Dynastie. Ein Kaiser, der seine Gattin mittels einer Medizin vergiften will, eine Gattin, die nicht den Kaiser, sondern ihren eigenen Stiefsohn liebt. Der Stiefsohn wiederum liebt eine Bedienstete, die nicht nur seine Halbschwester ist, sondern auch diejenige, die der Kaiserin den giftigen Trank verabreicht. Achja, dann gibt es noch die beiden „richtigen“ Söhne der Kaiserin, ein Kämpfer und naiv wirkender Jüngling. Soweit grob zur Konstellation. Es gibt wohl ein chinesisches Sprichwort, das auf diesen Film zutrifft: „Eine Fassade aus Gold und Jade, aber darinnen krabbeln die Spinnen“.
So ist es dann auch. Sowohl die Kaiserin Mutter stellt eine Armee auf, um den ungeliebten Gatten loszuwerden, als auch der Kaiser selbst – selbst der Jüngling mischt noch mit. Alle gegen alle also? Ja, mehr oder weniger schon. Jedenfalls prägen den ersten Teil des Films vor allem die „opulenten“ Bilder: Alles voller Gold, Blumen und schönen Frauen mit freizügigen Dekolletés (einige KP-Funktionäre sollen auch das Dekolleté von Gong Li, der Kaiserin, als „unanständig aufreizend“ bezeichnet haben). Im zweiten Teil beginnt dann das Gemetzel, indem die Armeen von Kaiser und Kaiserin gegeneinander ankämpfen. Man sitzt im Kino und fragt sich: Können die Probleme nicht anders gelöst werden?? Anstatt einfach den Gatten im Schlaf zu ermorden wird eine Schlacht inszeniert – und das Drama spitzt sich mehr und mehr zu. Am Ende ist nicht nur der Geliebte der Kaiserin tot, sondern auch seine leibliche Mutter, seine (von ihm geliebte) Halbschwester, der verbündete Sohn der Kaiserin und der unterschätzte Jüngling. Trotz dem vielen Blutvergießen und den durchaus tragischen Geschichten – ein echtes Miterleben kommt nicht auf. Während der tragischsten Momente lachte das ganze Kino, so übertrieben ist die Darstellung. Ansonsten dümpelt die Geschichte vor sich hin und bietet keine wirklichen Spannungsmomente – aber immerhin gibt es einige Lachmomente, auch wenn diese von Zhang Yimou wohl nicht so beabsichtigt waren.

Etwas jedoch kann man aus dem Film lernen: Eheprobleme sollte daheim gelöst werden, sonst gibt’s nur Ärger!!