Sonntag, 6. Mai 2007

Feiern auf Bulgarisch

Samstag Abend. Es geht nach München zu einer dieser legendären bulgarischen Parties. Schließlich ist meine ehemalige Mitbewohnerin Bulgarin und schwärmt mir davon vor. Und irgendwann muss ich mir das ja mal angucken. Denn wenn ich eines gelernt hab im Wohnheim Göggingen, dann das: Bulgaren können feiern. Und zwar richtig. Gesagt, getan, ich komm mit. Der Beginn war – wie nicht anders zu erwarten – leicht chaotisch. Also die Party ist irgendwo in München in zwei Hallen. Und wir treffen uns um 10 irgendwo in Augsburg. Alles klar?! Klar! Durch glückliche Fügung fanden sich dann doch alle vier Münchengänger in der selben Wohnung ein und so konnte es mit einer kleiner Verspätung von circa einer Stunde auch schon losgehen. In München angekommen stellen wir fest, dass nicht nur wir nicht so genau wissen, wohin wir eigentlich sollen, sondern auch unser Fahrer. Aber das merken wir erst, als wir aus München draußen sind. Alles kein Problem, umdrehen – der Fahrer war ja schon ein paar mal auf der ominösen Party und fährt immer falsch, also alles im Lot. Nach zweimaligen Anhalten an einer Tankstelle um nach dem Weg zu fragen kommen wir dann endlich im strömenden Regen an. Nachdem wir von der einen Party zur anderen geschickt wurden (ein mehr oder weniger freundlicher Bodyguard brummelte: „Bulgarische Party ist da drüben!“) sind wir gegen halb 1 endlich in der richtigen Halle angekommen. Die Party kann beginnen...
Drinnen suchen wir erst noch ein paar andere, mit denen wir verabredet sind, schmeißen unsere Jacken in die Ecke und suchen uns einen Platz. Und keine zwei Sekunden später stehen zwei Flaschen Vodka auf dem Tisch – zwei Mädels haben heute Namenstag, und da gibt’s auf der bulgarischen Party jeweils eine Flasche gratis. Ja und nun. Die Party. Wie soll ich es beschreiben? Tanzen bis zum Abwinken, bulgarische Mucke, Vodka – und jede Menge Spaß. Und immer wieder erklingt bulgarische Volksmusik, woraufhin – ganz im Gegensatz zu Deutschland – alle die Tanzfläche erstürmen, sich an den Händen halten und durch den Raum tanzen. In Bulgarien werden die Volkstänze wohl auch noch in der Schule gelernt, da müssen im Sportunterricht alle ran. Im Morgengrauen dann tun unsere Füße weh, ich kann keine bulgarische Musik mehr hören...wir fahren heim (ok, ganz so schnell ging es bei uns natürlich wieder nicht, auch hier wieder: vom Entschluss zu fahren bis zur eigentlich Abfahrt verging auch hier wieder eine Stunde). Im Auto fällt mir dann ein: Ich hatte ja nicht nur eine gute Idee (nämlich zur bulgarischen Party zu gehen), sondern gleich zwei: Um 12 Uhr ist Badminton angesagt. Und das bei 3,5 Stunden Schlaf. Das wird ein Spaß.

Doch dann kommt es (glücklicherweise) doch anders. 12 Uhr am Treffpunkt angekommen: Weit und breit niemand zu sehen. Mhh. Dabei bin ich auch schon ein paar Minuten zu spät. Egal, warten. Niemand kommt. Mist. Hab ich mich doch glatt umsonst aus dem Bett gequält.. aber egal, wach bin ich jetzt, nutz ich halt noch den verkaufsoffenen Sonntag!

Keine Kommentare: