Sonntag, 8. Juni 2008

Die Bahn kommt

Zugfahren nervt. Meistens jedenfalls. Aber immerhin hat man immer was zu erzählen. Denn wer hat nicht schon ein spannendes, lustiges oder nervtötendes Erlebnis mit der Bahn gehabt? Und die Bahn hat Humor. Mein Lieblinssatz: "Der xxx fährt ein. Abfahrt war um 19.39 Uhr" (Leider haben wir die Abfahrt offensichtlich verpasst, denn es ist schon 19.50 - wenn wir Glück haben).

Bei massiven Verspätungen tritt dann ein Phänomen auf: Die bislang Fremden werden zu eingefleischten Verbündeten. Man unterhält sich, gibt die neuesten Bahn-Tipps weiter (ein Tipp von mir: Der Fahrkarten-Automat ist kaputt - was tun? Es gibt nur noch die Bahrgeld-Automaten, die nur bis ins nächste Kaff Fahrkarten anbieten. Ganz einfach viermal die 9, Kosten 10 Euro. Wird auf jede Fahrt angerechnet und man erhält vom Schaffner die Karte ohne Aufpreis).

Und bei solchen unterhaltsamen Reise macht die Verspätung auch nix mehr aus. Übrigens sagt das auch der Dalai Lama in "Ratschläge des Herzens". Seiner Meinung nach sind so viele Leute einsam, weil sie nichts dagegen tun. Sie fahren Zug, unterhalten sich aber nicht mit ihren Mitfahrern - würden sie das tun, wären sie glücklicher. Klingt simpel, ist aber auch so.

Das Wort zum Sonntag

Es ist wieder Fußball-Zeit. Für die Männer die schönste Zeit des Jahres, für manche Frau die einsamste. So auch ich. Um Fußball zu entkommen, schickt man den Mann lieber weg.
Aber etwas gutes hat Fußball ja doch: Die Menschen werden kommunikativer. So wurden mir bereits Karten fürs Spiel angeboten. Die Straßen und Lokale sind belebter, Deutschland truat sich seit der WM auch wieder Fahne zu zeigen und überhaupt liegt eine positive Stimmung in der Luft.

Nervig ist nur das ständige Gehupe.

INDIEE!!

Lang erwartet und herbeigesehnt..am Donnerstag war ich dann endlich in Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels. Und das erstaunliche war dann gleich: Es waren unglaublich wenig Leute im Kino. Und das in Indie??
Zum Film: Die Geschichte muss ja nicht weiter erläutert werden, Superheld Indie muss wieder jede Menge Leute und sich selbst aus der Klemme befreien und nebenher noch den berühmten Kristallschädel zurückbringen, er trifft seine erste große Liebe und erfährt dann auch noch, dass er einen Sohn hat. Soweit die Handlung. Immer wieder gibt es auch nette und amüsante Szenen, wobei mir persönlich das Ende zu übertrieben war - und auch zu wenig Handlung hatte. Der Kristallschädel, der "MacGuffin", konnte mit den bisherigen für mich nicht mithalten: Er sah aus wie aus Plastik und war sehr viel weniger reizvoll. Leider wurde auch an zu vielen Stellen zu sehr übertrieben (ja, ein wenig Übertreibung gehört zu jedem guten Indie, aber manchmal ist es einfach zu viel). Spätestens dann, wenn Sohnemann im Dschungel Tarzan spielt, fragt man sich, welchen Film man eigentlich grade anschaut.

Trotz allem: Irgendwie muss man ihn ja doch gesehen haben, oder?? Und auch wenn das Ende enttäuschend ist - Indie macht trotzdem Spaß.