Sonntag, 25. Februar 2007

Der gute Hirte

Gestern war mal wieder Kinozeit: Der Gute Hirte. Ein Film über die Geschichte und die Entstehung des CIA, aus der Perspektive von Eward Wilson dessen persönliches Leben die Erfolge und Krisen der CIA widerspiegelt. Der Film spielt in drei Zeitebenen, die sich abwechseln, es fällt schwer, den Überblick über Personen und Handlungen zu behalten.
Die Hauptfigur Wilson ist kein Held im klassischen Sinn, er zeigt kaum einmal Emotionen, weshalb ein Mitfühlen nicht zustande kommt. CIA als auch er werden nicht wie so oft im amerikanischen Film als die Beschützer der Welt dargestellt, "die Guten", sondern durchaus ambivalent. Folterungen durch die CIA werden gezeigt. Einer überwacht den anderen in dieser undursichtigen Welt. Vertrauen, das lernt Wilson als erstes, darf er niemandem. Gut und Böse sind bald nicht mehr zu unterscheiden - nicht vom Zuschauer und nicht vom Protagonisten. Zynisch erkennt Wilsons Frau die Überhöhung der CIA: "Erst der Geheimdienst. Dann Gott."

Obwohl der Film durchaus positive Tendenzen hat, fand ich ihn doch sehr langatmig...um nicht zu sagen lähmend. Schuld daran ist die große Distanz, die der Zuschauer zum Filmgeschehen hat - da er nicht mit seinem emotionslosen Helden mitfühlen kann (außer Abneigung gegen Wilson, der seiner Familie teilweise mit völligem Desinteresse begegnet). Die Dialoge sehr spärlich bemessen - "pointierte Dialoge" urteilt epd-Film. Meiner Meinung nach sind die Dialoge teilweise bis zur Lächerlichkeit gekürzt. Gesagt wird nur das allernötigste. Und auch nur, wenn es sein muss. So musste nicht nur ich mir ab und an ein Gähnen unterdrücken.

Kein Kinoereignis jedenfalls, dass man auf keinen Fall verpassen darf - darin waren wir uns jedenfalls einig. Wenigstens hatten wir zuvor lecker bei Subway gegessen...und die Baguettes waren gut!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Danke für die Warnung! Das klingt ja eher nach einem Film, dem man aus dem Weg gehen sollte! :-) Ich drück die Daumen, dass es das nächste Mal besser wird! :-)

Philli hat gesagt…

Ich hatte von dem Film vorher noch gar nichts gehört (und wie es scheint war das auch ganz gut so). ;)
Aber in der Kinowelt sieht es eh seltsam aus. Da streck ich meine Nase vorsichtig aus der Blase, in der ich vor meinem Examen gelebt hab und plötzlich sitzt Nicolas Cage auf einer Harley und macht einen auf Ghostrider... *kopfschüttel*
Hat jemand von euch "Departed" gesehen. Der hat ja jetzt bei den Oscars abgeräumt. Oder den deutschen Film "Das Leben der anderen"?