Das derzeitige Top-Thema in meiner Master-Arbeit ist ja wie gesagt das Böse. Ein unglaublich spannendes Thema, das mich dazu 'zwingt', mich mit unter anderem Nietzsche zu beschäftigen - was ich immer wieder anfange, aber nie ganz zu Ende bringe. Und jetzt endlich habe ich dann auch verstanden, was Nietzsche mit der "Umwertung der Werte" sagen will und welche Konsequenzen ides hat. Moral, das stellt Nietzsche fest, ist eine "Halluzination" des Menschen, rein vom Menschen geschaffene Kategorien. Die Natur lehrt das Gesetz des Stärkeren. Bei den Menschen haben sich diese Werte in Jesus Christus verkehrt: Die Unterdrückten üben mit Hilfe von geistiger Überlegenheit Macht auf ihre Unterdrücker aus - indem sie das Verhalten der Starken als "böse" kategorisieren. Dies stellt die Umwertung der Werte dar und ist Nietzsche zufolge eine Verlust der Natürlichkeit. Die gleiche Begründung führte im Übrigen auch Hitler an, Juden seien die "physischen Träger einer Ethik des Tötungsverbots" und damit die Verursacher einer falschen Moral, weshalb sie vernichtet werden müssten. Und: "Die Natur ist grausam. Deshalb müssen wir es auch sein." Sehr erschreckend, wie diese Unmenschlichkeit durch Logik begründet wird und 'Sinn macht'. Einen sehr interessanten Artikel gab es auch in der Süddeutschen.
Das schönste Fazit zur Begründung von Moral, das ich gefunden habe ist von McGinn:
"Der beste Grund dafür, moralisch zu sein, liegt darin, dass es eben moralisch ist"
Montag, 12. Februar 2007
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2 Kommentare:
Dazu fällt mir Büchner ein:
"Moral ist, wenn man moralisch ist."
Woyzeck, Er hat keine Moral!
Stimmt, das ist auch eine tolle Szene :)
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